Nicht-operative Therapien bei Knorpelschäden - Dr. Michael Lehmann

Hilft Bewegung bei Arthrose?

Bei Arthrose haben physiotherapeutische Maßnahmen einen enorm hohen Stellenwert. Wichtig ist es z. B., die koordinativen Fähigkeiten bestmöglich zu trainieren, die Muskulatur um die betroffenen Gelenke herum aufzubauen und mit speziellen Dehntechniken den oft eingeschränkten Bewegungsumfang der Gelenke wiederherzustellen. Auf diese Weise lassen sich gleichmäßigere bzw. harmonischere Gelenkbewegungen erreichen und schädigende Belastungsspitzen auf das Knorpelgewebe verhindern.

Wichtig: Regelmäßige Bewegung ist für die Gesundheit des Knorpels von elementarer Bedeutung. Denn bei jeder einzelnen Gelenkbelastung, z. B. beim Auftreten mit dem Fuß, wird nährstoffarme Flüssigkeit aus dem Knorpelgewebe gepresst (ähnlich wie beim Auswringen eines Schwammes). Hingegen wird bei Entlastungen, z. B. beim Anheben des Beines, nährstoffreiche Gelenkflüssigkeit vom Knorpel aufgenommen. Bewegung gehört daher zu den wichtigsten Maßnahmen, um den Flüssigkeitsaustausch im Knorpel anzuregen bzw. dieses spezielle Gewebe gesund zu halten und Arthrose zu verhindern.

 

 

Welche Medikamente helfen bei Knorpelschäden?

Arthrotische Veränderungen können starke Schmerzen hervorrufen. Viele Betroffene sind daher auf Schmerzmedikamente angewiesen. Wirkstoff der ersten Wahl ist in vielen Fällen Paracetamol. Weitere Möglichkeiten sind z. B. Ibuprofen, Naproxen oder Diclofenac. Auch Kortisonpräparate können in ausgewählten Fällen sinnvoll sein. Als zusätzliche Option kommen Kombinationspräparate mit Glukosamin, Chondroitin, Kollagen, Hyaluronsäure, Vitaminen und Spurenelementen in Frage (z. B. Orthomol Arthro plus), die zur Knorpelstabilisation und Reduktion der Beschwerden beitragen können.

Welches Präparate in welcher Dosierung sinnvoll ist, sollte immer mit einem erfahrenen Arzt besprochen werden.

 

 

Akupunktur, Spurenelemente & Co. Bei Knorpelschäden

Ergänzend sind bei manchen Betroffenen auch verschiedene alternative Therapieverfahren hilfreich, wobei deren Wirksamkeit nicht immer wissenschaftlich belegt ist. In Frage kommen z. B. Akupunktur, homöopathische Substanzen, Vitamin C und E sowie die Spurenelemente Selen, Kupfer und Zink. Nach Sportverletzungen bzw. Operationen können auch Enzym-Therapien zur Unterstützung der Gewebeheilung hilfreich sein. Ebenso Hyaluronsäurepräparate in Form von Injektionen zur Verbesserung der Gleiteigenschaften oder auch Magnetfeldtherapien zur Anregung des Gelenkstoffwechsels bzw. zur Steigerung der Knorpelsynthese.