Schulter
Schulter-Instabilität - Dr. Michael Lehmann
Wie kommt es zu einer Schulterinstabilität?
Der Schulterinstabilität kann eine genetische Disposition zugrunde liegen. Sie kann durch Bagatelltraumen (atraumatisch) oder durch eher hoch-energetische Traumen (z.B. Skisturz) ausgelöst werden und in beiden Fällen in einer Schulterauskugelung münden.
Die Folge ist typischerweise ein Riss und/oder eine massive Dehnung des Kapselbandapparates, meistens in Kombination mit einem Riss der Gelenklippe (Labrum). In der Folge können bei vergleichsweise unbedeutenden Kräften erneute Luxationen auftreten.
Therapien bei einer Schulterinstabilität
Bei der traumatischen Form der Schulter-Instabilität ist mit physiotherapeutischen Maßnahmen in den allermeisten Fällen keine Heilung möglich.
Um Rezidive bzw. erneute Schulter-Ausrenkungen zu vermeiden, ist daher fast immer die chirurgische Rekonstruktion des Kapsel-Bandapparates sowie des Labrums die Therapie der Wahl. Meist erfolgt der Eingriff mit der Arthroskopie. Begleitschäden lassen sich so im Vergleich zu offenen Eingriffen besser beurteilen und therapieren.
Die Operation kann kurzstationär durchgeführt werden. Nach der Operation wird der Arm protektioniert und für 6 Wochen in seiner Beweglichkeit limitiert.
Ein Schulterspezialist ist gefragt
Arthroskopische Stabilisationstechniken setzen ein Höchstmaß an Erfahrung und technischer Perfektion voraus, was der Betroffene bei der Auswahl seines Arztes berücksichtigen sollte. Je nach Verletzungsmuster wird der Operateur z. B. die Gelenkkapsel und Bandstrukturen wieder auf Normallänge straffen und einen abgerissenen Faserknorpelring am Pfannenrand annähen.
Bei atraumatischen Schulter-Instabilitäten ist selten eine physiotherapeutische Behandlung adäquat, um das Gelenk durch Stärkung der Muskulatur zu stabilisieren. Um eine Luxation dauerhaft zu verhindern, ist aber zumeist auch hier eine arthroskopische Rekonstruktion erforderlich.