Anatomie der Schulter - Dr. Michael Lehmann

Der Aufbau des Schultergelenks

Das Schultergelenk besteht aus insgesamt drei „klassischen“ Gelenken und zwei Nebengelenken, deren kompliziertes Zusammenspiel eine außerordentlich hohe Beweglichkeit des Armes ermöglicht.

Die relativ kleine Gelenkpfanne ist von einem Knorpelring (Labrum) umgeben, der die Gelenkpfanne vergrößert. An diesem Ring setzen verschiedene Kapselbandstrukturen an, die in ihrer Gesamtheit als Labrum-Kapsel-Bandkomplex bezeichnet werden und für die so genannte statische Stabilität bzw. passive Stabilisierung der Schulter sorgen.

Darüber hinaus wird die Schulter von verschiedenen Muskeln gestützt, was als dynamische Stabilität oder aktive Stabilisierung bezeichnet wird. Diese dynamische Stabilität lässt sich mit einer professionellen Physiotherapie oft deutlich beeinflussen.

 

 

Die Rotatorenmanschette

Zu den wichtigsten Muskelgruppen, die das Schultergelenk umgeben zählt die Rotatorenmanschette, die aus fünf verschiedenen Muskel-Sehnengruppen besteht und das eigentliche Schultergelenk von einem Gleitraum abtrennt, der sich unter dem knöchernen Schulterdach befindet (Subacromialraum).

Hauptaufgaben der Rotatorenmanschette sind das Zentrieren des Oberarmkopfes in der Gelenkpfanne, das seitliche Anheben des Armes und die Durchführung von Rotationsbewegungen.

 

 

Oberarmkopf und Gelenkpfanne linke Schulter

Bandapparat und lange Bicepssehne linke Schulter (Ansicht von vorne)

Sehnen und Muskeln der Rotatorenmanschette linke Schulter (seitliche Ansicht)